2018

MetaphoraWissenschaft

"Erzählen als Partisanenkampf gegen eine vom Silicon Valley aus regierte Welt". Mit Beiträgen von Christian Kirchmeier, Oliver Jahraus, Lars Koch, Elisa Linseisen, Tanja Prokic


In: Metaphora. Journal for Literary Studies and Media Theory. Eds. Martina Süess und Arndt Niebisch.
Nr. 4: Was wissen Medien vom Erzählen? Guest Ed. Christian Kirchmeier, 2018.

Christian Kirchmeier
Was wissen Medien vom Erzählen? Einleitung
 


Wer sich auf den Weg in das Grenzgebiet von Literatur- und Medienwissenschaft macht, gelangt früher oder später in das Feld der Mediennarratologie. Es kann also nicht überraschen, wenn sich die vorliegende, vierte Ausgabe von Metaphora die- sem Gegenstand widmet. Der pragmatische Anlass der hier versammelten Beiträge war jedoch ein anderer: Sie gehen (mit einer Ausnahme) auf ein Panel des Germa- nistentags in Bayreuth 2016 zurück und damit auf eine Veranstaltung, die in ihrer langen Tradition immer wieder versucht hat zu klären, wo sich die Germanistik in der aktuellen Wissenschaftslandschaft verortet. Vor dem Hintergrund einer zunehmen- den fachlichen und institutionellen Ausdifferenzierung von Literatur- und Medien- wissenschaft versuchen die hier versammelten Beiträge eine Antwort auf die Frage zu finden, wie eine aus der Literaturwissenschaft stammende Medienwissenschaft möglich ist. Sie suchen nach einem Weg, der zwischen Skylla und Charybdis hin- durchführt: zwischen einer isolierenden Selbstbeschränkung auf deutschsprachige Literatur einerseits und einer kolonialisierenden Ausweitung andererseits, die da- von ausgeht, alle Medien auf das Leitmedium der Literatur zurückführen zu können. Die Ausgangsfrage dieser Ausgabe, was Medien vom Erzählen wissen, muss mit Blick auf diesen Entstehungskontext verstanden werden.
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